Praxisbeispiel: Nachhaltiges Wirtschaften SynErgie: Energieflexibilität in der Papierindustrie am Beispiel UPM

UPM Communication Papers

Energieflexibilisierung auf der Nachfrageseite gilt als einer der Schlüsselbausteine einer erfolgreichen Energiewende. Weil Wind und Sonne nur schwankend Energie in Form von Strom liefern, kann die Industrie durch eine gezielte Anpassung der Nachfrage einspringen, um das erforderliche Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Nachfrage herzustellen und da­durch das Stromnetz stabilisieren. Gerade die Papierindustrie als besonders energieintensiver Industriezweig kann hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten. Jedoch schränkt die aktuel­le Netzentgeltverordnung diese Energieflexibilität stark ein und führt in der Folge zu unnötigen CO2-Emissionen. Inwiefern diese Regularien Unternehmen an einer vollständigen Nutzung des vorhandenen Flexibilitätspotenzials hindern und welche Maßnahmen die Nutzung ermög­lichen könnten, zeigt jetzt ein Demonstrator des BMBF-geförderten Projektes SynErgie.

Im Rahmen des Teilprojekts „FlexPulp“  (flexible Pulp-Herstellung) werden die Flexibilitäts­potenziale in der Papierindustrie umfassend analysiert und sektorenübergreifend erschlossen. Dies erfolgt in Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IGCV, dem Kernkom­petenz­zentrum Finanz- & Informationsmanagement (FIM) und der Projektgruppe Wirtschafts­informatik des Fraunhofer FIT sowie mit den drei deutschen Standorten Schongau, Plattling und Dörpen des finnischen Konzerns UPM-Kymmene Oyj.

Flexibilitätspotenziale in der Papierindustrie

Im Zuge der Papierherstellung werden zuerst Fasern aus Holz oder Altpapier gewonnen. Zur Produktion dieses Halbstoffes werden verschiedene Herstellungsmethoden (z.B. Schleif- und Refiner-Verfahren) eingesetzt, die einen hohen Energiebedarf aufweisen. Solange die Halbstoff-Produktionskapazitäten über dem Bedarf der Papiermaschinen liegen, kann durch Speicherung des Halbstoffs in sogenannten Speicherbütten der Betrieb der Halbstoff­produk­tion flexibilisiert werden. So wurden im Rahmen des Teilprojekts Engineering- und IT-Maßnahmen am UPM-Standort Schongau ausgearbeitet, nach deren Implementierung eine Senkung der Energiekosten von mehr als 14 % erzielt werden kann.

Energieflexibilisierung auf der Nachfrageseite gilt als einer der Schlüsselbausteine einer erfolgreichen Energiewende. Weil Wind und Sonne nur schwankend Energie in Form von Strom liefern, kann die Industrie durch eine gezielte Anpassung der Nachfrage einspringen, um das erforderliche Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Nachfrage herzustellen und da­durch das Stromnetz stabilisieren. Gerade die Papierindustrie als besonders energieintensiver Industriezweig kann hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten. Jedoch schränkt die aktuel­le Netzentgeltverordnung diese Energieflexibilität stark ein und führt in der Folge zu unnötigen CO2-Emissionen. Inwiefern diese Regularien Unternehmen an einer vollständigen Nutzung des vorhandenen Flexibilitätspotenzials hindern und welche Maßnahmen die Nutzung ermög­lichen könnten, zeigt jetzt ein Demonstrator des BMBF-geförderten Projektes SynErgie.

Im Rahmen des Teilprojekts „FlexPulp“  (flexible Pulp-Herstellung) werden die Flexibilitäts­potenziale in der Papierindustrie umfassend analysiert und sektorenübergreifend erschlossen. Dies erfolgt in Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer IGCV, dem Kernkom­petenz­zentrum Finanz- & Informationsmanagement (FIM) und der Projektgruppe Wirtschafts­informatik des Fraunhofer FIT sowie mit den drei deutschen Standorten Schongau, Plattling und Dörpen des finnischen Konzerns UPM-Kymmene Oyj.

Flexibilitätspotenziale in der Papierindustrie

Im Zuge der Papierherstellung werden zuerst Fasern aus Holz oder Altpapier gewonnen. Zur Produktion dieses Halbstoffes werden verschiedene Herstellungsmethoden (z.B. Schleif- und Refiner-Verfahren) eingesetzt, die einen hohen Energiebedarf aufweisen. Solange die Halbstoff-Produktionskapazitäten über dem Bedarf der Papiermaschinen liegen, kann durch Speicherung des Halbstoffs in sogenannten Speicherbütten der Betrieb der Halbstoff­produk­tion flexibilisiert werden. So wurden im Rahmen des Teilprojekts Engineering- und IT-Maßnahmen am UPM-Standort Schongau ausgearbeitet, nach deren Implementierung eine Senkung der Energiekosten von mehr als 14 % erzielt werden kann.

Netzentgeltverordnung und Energieflexibilität

Die aktuelle Netzentgeltverordnung sorgt allerdings dafür, dass Energieflexibilität in einigen Fällen bestraft wird. Wenn ein Unternehmen die Last eines flexiblen Prozesses zu einem Zeit­punkt mit geringen Energiepreisen verschiebt, können Lastspitzen entstehen. Diese führen dazu, dass das Unternehmen ein signifikant höheres Netzentgelt zahlen muss. Unter Umstän­den können sich Netzentgelte sogar um das 5-Fache erhöhen. Im Rahmen des Positions­papiers zu regulatorischen Änderungsbedarfen fordert SynErgie deshalb eine Anpassung der aktuellen Netzentgeltverordnung, damit sich das Flexibilitätspotenzial der Industrie voll ent­fal­ten kann.

Um den negativen Einfluss der aktuell geltenden Netzentgeltverordnung zu veranschaulichen, wurde im Rahmen der zweiten Förderphase des SynErgie-Projektes einen Demonstrator entwickelt, der die Halbstoffproduktion mittels des Schleifverfahrens am UPM-Standort Plattling fokussiert. An diesem Standort werden nicht nur vorhandene, sondern auch im Hinblick auf Energieeffizienz stark verbesserte Schleifer eingesetzt. Dadurch kann der sehr seltene Fall erzielt werden, dass man Energieeffizienz und Energieflexibilität zugleich verbessern kann und daraus eine erhebliche CO2-Minderung resultiert. In dem entwickelten Demonstrator werden die durch die Netzentgeltverordnung entstehenden finanziellen und ökologischen Folgen für UPM und das gesamte Energiesystem sowie potenzielle Lösungen im Rahmen der Regulatorik dargestellt.

Netzentgeltverordnung und Energieflexibilität

Die aktuelle Netzentgeltverordnung sorgt allerdings dafür, dass Energieflexibilität in einigen Fällen bestraft wird. Wenn ein Unternehmen die Last eines flexiblen Prozesses zu einem Zeit­punkt mit geringen Energiepreisen verschiebt, können Lastspitzen entstehen. Diese führen dazu, dass das Unternehmen ein signifikant höheres Netzentgelt zahlen muss. Unter Umstän­den können sich Netzentgelte sogar um das 5-Fache erhöhen. Im Rahmen des Positions­papiers zu regulatorischen Änderungsbedarfen fordert SynErgie deshalb eine Anpassung der aktuellen Netzentgeltverordnung, damit sich das Flexibilitätspotenzial der Industrie voll ent­fal­ten kann.

Um den negativen Einfluss der aktuell geltenden Netzentgeltverordnung zu veranschaulichen, wurde im Rahmen der zweiten Förderphase des SynErgie-Projektes einen Demonstrator entwickelt, der die Halbstoffproduktion mittels des Schleifverfahrens am UPM-Standort Plattling fokussiert. An diesem Standort werden nicht nur vorhandene, sondern auch im Hinblick auf Energieeffizienz stark verbesserte Schleifer eingesetzt. Dadurch kann der sehr seltene Fall erzielt werden, dass man Energieeffizienz und Energieflexibilität zugleich verbessern kann und daraus eine erhebliche CO2-Minderung resultiert. In dem entwickelten Demonstrator werden die durch die Netzentgeltverordnung entstehenden finanziellen und ökologischen Folgen für UPM und das gesamte Energiesystem sowie potenzielle Lösungen im Rahmen der Regulatorik dargestellt.

Zur Teilprojektwebseite

Kontakt

FIM Forschungsinstitut für Informationsmanagement

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Ulrich Buhl
Gründer

Alter Postweg 101
86159 Augsburg

+49 821 480400-10
+49 821 598-4899
[email protected]
http://www.fim-rc.de

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

3 Tipps zum Nachmachen

  • Der Weg zur Klimaneutralität erfordert die Identifizierung und Nutzung von Energieflexibilitätspotenzialen.
  • Energieeffizienz und -flexibilität und damit eine erhebliche CO2-Minderung von Produktionsprozessen können in bestimmten Fällen zugleich verbessert werden.
  • Die Flexibilisierung von Produktionsprozessen kann ohne die Entstehung von Bottlenecks realisiert werden.
  • Der Weg zur Klimaneutralität erfordert die Identifizierung und Nutzung von Energieflexibilitätspotenzialen.
  • Energieeffizienz und -flexibilität und damit eine erhebliche CO2-Minderung von Produktionsprozessen können in bestimmten Fällen zugleich verbessert werden.
  • Die Flexibilisierung von Produktionsprozessen kann ohne die Entstehung von Bottlenecks realisiert werden.

Praxisbeispiele Diese Unternehmen zeigen wie es geht

Praxisbeispiel Nachhaltiges Wirtschaften Klimarisikomanagement als Wettbewerbsvorteil: Die Grenzebach Gruppe zeigt, wie es geht

Die Grenzebach Gruppe, ein global agierendes Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Hamlar, hat Klimarisikomanagement fest in ihre Nachhaltigkeitsstrategie integriert. Dieser Ansatz macht nicht nur das Unternehmen resilienter gegen Umweltveränderungen, sondern verschafft ... mehr
Mehr lesen

Praxisbeispiel: Bürocenter Reich Moderne Büroarbeit mit hohem ökologischem Standard

Wir sind stolz darauf, seit mehr als 10 Jahren in einem Gebäude mit hohen ökologischen Standards zu arbeiten. Unsere dynamische Bürowelt ermöglicht es uns, technische Neuerungen leicht zu integrieren. ... mehr
Mehr lesen

Praxisbeispiel: Vereinbarkeit von Beruf und Familie Beruf und Familie vereinen

"Bei der LeitWerk AG in Augsburg wird dieser Anspruch großgeschrieben. Beschäftigte und Geschäftsführung arbeiten gemeinsam an individuellen Lösungen, die bestmöglich auf die Bedürfnisse aller Beteiligten passen. So bietet das Unternehmen beispielsweise flexible Stundeneinteilungen, ... mehr
Mehr lesen

Aus unserem Themenspektrum Nachhaltiges Wirtschaften Das könnte Sie auch interessieren

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Umwelt & Ressourceneffizienz

Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels werden insbesondere KMU in den nächsten Jahren vor gewaltige Herausforderungen stellen: Sie müssen Antworten finden auf höhere CO2-Bepreisung, den Trend zum „klimaneutralen Unternehmen“, zunehmende rechtliche Vorgaben und noch zu erwartenden ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Nachhaltigkeitstag Wirtschaft A³

Der Nachhaltigkeitstag Wirtschaft A³ wird bereits seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Büro für Nachhaltigkeit und der Wirtschaftsförderung der Stadt Augsburg und mit der Unterstützung durch die Stadtwerke Augsburg und die Stadtsparkassse Augsburg von der Regio Augsburg Wirtschaft organisiert
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Werte schöpfen durch nachhaltiges Wirtschaften.

Während viele noch über nachhaltiges Wirtschaften und Corporate Social Responsibility (CSR) sprechen, übernehmen Unternehmen aus A³ bereits Verantwortung. CSR umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Wir tragen diese in die Region A³ hinein und sensibilisieren Unternehmen ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Regionale Klimaschutzkonferenz

Zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Wirtschaftsraum Augsburg arbeiten die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie die Stadt Augsburg bereits seit einigen Jahren zusammen. Auf kommunaler Ebene sind konkrete Handlungsansätze und das Engagement der regionalen Akteure besonders wichtig. ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Nachhaltigkeitsmonitor

Wie intensiv engagieren sich Unternehmen und Organisationen in der Region Augsburg in Aufgabenstellungen rund um Nachhaltigkeit? In einem bislang einzigartigem Vorhaben wird dieser Frage nachgegangen. Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH arbeitet daher seit Frühjahr 2023 gemeinsam mit der ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Bauen Netzwerk Zirkuläres Bauen im Wirtschaftsraum Augsburg

Seit 2022 engagiert sich ein Netzwerk aus vielen Institutionen in der Region für mehr Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Seit der Auftaktveranstaltung Zirkuläres Bauen im Oktober 2022 wurden Veranstaltungen mit insgesamt fast 500 Teilnehmern aus der Region durchgeführt. Wir freuen uns über das ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ A³ klimaneutral

Die Initiative A³ klimaneutral begleitet Unternehmen aus der Region Augsburg beim Erreichen des Ziels Klimaneutralität bis 2030. Zusammen mit dem Partner KUMAS Umweltnetzwerk werden im Rahmen der Initiative die Bilanzierung der CO2-Emissionen, Informationen zu Maßnahmen zur Reduktion von ... mehr
Mehr lesen

Innovation in A³ Bioökonomie

Neue Werkstoffe sind eine Kernkompetenz von Forschung und Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg. Innovative Unternehmen und  Forschungseinrichtungen der Region arbeiten daran, aus biogenen Rohstoffen  Zukunftsmaterialien herzustellen. Von biobasierten Kunststoffen und Composite-Werkstoffen ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Arbeitsplatz, Mitarbeiter & Führung

Dass Unternehmen gerade auch des sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit in den Fokus rücken sollen und wollen, hat sich auch in der Covid-19-Pandemie gezeigt: In Krisenzeiten werden gemeinsame Werte, Gesundheit, Resilienz, Zusammenhalt, eine gesunde Kommunikation, Führung auf Distanz und ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Gemeinwesen & Gesellschaft

Unternehmerische Verantwortung und Corporate Citizenship sind die Stichworte für Engagement: Corporate Citizenship bezeichnet nur das über die eigentliche Geschäftstätigkeit eines Unternehmens hinausgehende Engagement und umfasst damit den Bereich des gemeinnützigen Engagements der ... mehr
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Klimarisiko- und Resilienzmanagement

Der Klimawandel stellt Unternehmen zunehmend vor große Herausforderungen. Themen wie Lieferkettenprobleme, Ressourcenengpässe, Mitarbeitergesundheit und Betriebsunterbrechungen werden immer relevanter. Unternehmen müssen widerstandsfähiger, anpassungsfähiger und flexibler - mit einem Wort: ... mehr
Mehr lesen

11. Juli 2024 Jahreskonferenz A³ klimaneutral

Im Rahmen der Initiative A³ klimaneutral fand am 11. Juli 2024 im Westhouse Augsburg die erste Jahreskonferenz statt.
Mehr lesen
OSZAR »